Obwohl Frankfurt ein internationales Finanzzentrum ist, das an einem günstigen Verkehrsknotenpunkt liegt, sieht es sich selbst bei der Ansiedlung von Start-Up-Firmen aus dem Bereich der FinTechs im Hintertreffen. Um dem entgegenzuwirken, wurde nun unter Mitwirkung des hessischen Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftsförderung beschlossen, in Frankfurt ein FinTech-Zentrum zu gründen. In Kürze soll bekannt gemacht werden, wo genau dieses entstehen soll. Das Frankfurter FinTech-Zentrum soll dann auch als zentraler Knotenpunkt zu den FinTech- Gründungszentren dienen, die zuvor schon von einigen privatwirtschaftlichen Akteuren in Frankfurt und Umgebung geschaffen worden waren.
Frankfurt wichtigster deutscher Finanzplatz
Für Frankfurt als Gründungsstandort spricht u.a., dass die Stadt der wichtigste deutsche Finanzplatz ist und über eine ausgezeichnete Infrastruktur verfügt. Neben den bereits etablierten Finanzdienstleistern finden sich in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet ausgezeichnete Universitäten und IT-Dienstleister. Die Stadt verfügt ebenfalls über den größten Internetknotenpunkt Deutschlands. Die Gegebenheit für junge ambitionierte Firmen im FinTech-Sektor sind also mehr als günstig.
Brexit mit aufsichtsrechtlichen Konsequenzen
Hinzukommt, dass Frankfurt gegenüber dem in dieser Hinsicht sehr beliebten London demnächst einen weiteren Standortvorteil haben könnte. Sollte es tatsächlich zum sogenannten „Brexit“ kommen und Großbritannien aus er EU austreten, so wären auch die Möglichkeit des aufsichtsrechtlichen Passportings in Gefahr. Bisher können in Großbritannien zugelassene Finanzdienstleiter auf vereinfachten Weg in den anderen Mitgliedstaaten der EU tätig werden, ohne dafür eine eigene Erlaubnis der Behörden der anderen Mitgliedstaaten zu benötigen. Im Falle eines Austritts, könnte dies hinfällig werden und ein kontinentaleuropäischer Standort mit entsprechender Zulassung einen großen Vorteil darstellen.
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