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„Scale“ soll Börsengänge leichter ermöglichen

Die Deutsche Börse wird ein neues Segment für kleine und mittlere Unternehmen (small and medium enterprises – SMEs) herausbringen, das den Namen Scale tragen wird. Das Segment ersetzt ab dem 1. März 2017 den Entry Standard für Aktien und Unternehmensanleihen. Scale verfolgt das Ziel, den Zugang kleiner und mittlerer Unternehmen zu Eigenkapital zu verbessern und sie für Investoren und Wachstumskapitalgeber interessanter zu machen.

Je nach Börsensegment unterscheiden sich die zu beachtenden Transparenzregeln und Berichtspflichten der gelisteten Unternehmen bei der Deutschen Börse. Die höchsten Anforderungen gelten im DAX. Bei Scale sollen vereinfachte Berichtspflichten eingeführt werden, um Börsengänge leichter zu ermöglichen.

Scale ersetzt Entry Standard

Bislang ist der Entry Standard der Zugang junger und wachstumswilliger Unternehmen zur Finanzierung über die Börse. Allerdings geriet das Segment zuletzt vermehrt in die Kritik, weil den dort gelisteten Firmen oft mangelnde Transparenz vorgeworfen wurde. In diesem Standard sind derzeit knapp 140 Gesellschaften gelistet, von denen sich 85 nach aktuellem Stand für das neue Segment qualifizieren würden. Die Deutsche Börse rechnet damit, dass davon ca. 40 Firmen in den neuen Standard wechseln werden. Mit der Einführung ist die Hoffnung verbunden, die mangelnde Versorgung kleinerer Unternehmen mit Geld zu verbessern, die aufgrund eines vielfach gestiegenen Kapitalbedarfs besonders bei Gründern in den letzten Jahren ein immer größeres Problem darstellte.

Anforderungen an Listing sollen Qualität erhöhen

Durch Scale soll sich auch die Qualität der Emittenten erhöhen. Es wurden verschiedene Schutzmechanismen zur Verhinderung einer negativen Entwicklung, wie seinerzeit am Neuen Markt (Nemax), eingerichtet. Daher sind die Anforderungen an das Listing hoch. Von den folgenden Kriterien müssen drei erfüllt werden: Der Umsatz muss mindestens 20 Mio. Euro erreichen, es muss ein positives Jahresergebnis und ein positives bilanzielles Eigenkapital vorhanden sein. Der Emittent sollte mindestens 20 Mitarbeiter haben, bzw. über Eigenkapital in Höhe von 5 Mio. Euro verfügen. Er muss seit zwei Jahren existieren, eine Marktkapitalisierung von 30 Mio. Euro und einen Streubesitz von 20 % oder 1 Mio. Aktien aufweisen.

Zusätzlich gilt eine Researchpflicht. Die Deutsche Börse hat Edison Investment Research und Morningstar mit der Erstellung der Research-Reports beauftragt. Dadurch soll die Transparenz des Segments erhöht werden. Außerdem müssen die Emittenten mit einem Deutsche Börse Capital Markets Partner zusammenarbeiten. Der Betreuer prüft die Eignung des Unternehmens (Due Diligence) für das Segment und betreut es nach dem Börsengang weiter.

Kleinere institutionelle Investoren und Privatanleger gesucht

In erster Linie richtet sich Scale an Profi-Investoren. Trotzdem sollen auch Privatanleger angesprochen werden. Die Deutsche Börse erwartet, dass es durch zusätzliche Informationen für sie leichter wird, Anlageentscheidungen zu treffen. Durch die Neuerungen ergeben sich also interessante Chancen für Kapitalsuchende und Investoren. Für sämtliche Fragen rund um das neue Listingsegment können Sie unsere im Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierten Anwälte gerne ansprechen.

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Dr. Annette Wagemann

Dr. Annette Wagemann ist Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht und berät Unternehmen und deren Manager umfassend zu wirtschaftsrechtlichen Fragestellungen. Bei WINHELLER ist sie auf die rechtliche Strukturierung von Geschäftsmodellen, Corporate Governance und Compliance spezialisiert.

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