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Bei der Unternehmensfinanzierung kommen verschiedene Instrumente in Betracht. Neben der herkömmlichen Finanzierung über die Hausbank, die durch Kontokorrent oder Anschaffungskredite stattfinden kann, ist u.a. auch die Begebung von Unternehmensanleihen (auch Industrieanleihen oder Industrieobligationen) eine Finanzierungsform mit langer Tradition.
Unternehmensanleihen sind Schuldverschreibungen, die als Wertpapiere ausgegeben werden. Wirtschaftlich liegt darin eine Kreditaufnahme, bei der ein Investor als Darlehensgeber fungiert. Die gewünschte Fremdfinanzierung wird damit durch den Kapitalmarkt zur Verfügung gestellt.
Gesamtwirtschaftlich kommt den Unternehmensanleihen eine erhebliche Bedeutung zu. Ihr Börsenvolumen lag gemäß dem Monatsbericht der Bundesbank für April 2017 bei über 2,5 Billionen Euro. Als Refinanzierungsform wird die Unternehmensanleihe immer beliebter, da sie eine weitere Finanzierungsquelle darstellt und so die Unabhängigkeit von der reinen Bankfinanzierung erhöht.
Schuldner der Unternehmensanleihe ist der Emittent. Er gibt gegenüber den Investoren das Versprechen ab, einen verbrieften Anspruch zurückzuzahlen und zu verzinsen. Ein großer Vorteil der Ausgestaltung als Wertpapier ist die freie Übertragbarkeit von Unternehmensanleihen auf Dritte.
Anders als bei einem Darlehen, bei dem die Person des Darlehensgebers selten ausgewechselt wird, kann der Anleihegläubiger sein Investitionsobjekt jederzeit an einen anderen Investor verkaufen. Aufgrund dieser Handelbarkeit bildet sich für Unternehmensanleihen am Markt auch ein Kurs heraus, was insbesondere für Anleihen mit Börsenzulassung gilt (öffentliche Anleihen).
Aus Sicht der Gesellschafter und des Unternehmens ergeben sich ebenfalls Vorteile. Denn die investierenden Anleihegläubiger können auf die Entscheidungsfindung im Unternehmen keinen Einfluss nehmen.
Wird eine Unternehmensanleihe ausgegeben, spricht man von einer sog. Gesamtemission. Der Betrag der Gesamtemission ist dabei in kleinere Beträge unterteilt, deren Größe genau auf eine bestimmte Gruppe von Anlegern zugeschnitten werden kann. Die Anleger erwerben Teilschuldverschreibungen, deren Ausgestaltung in den Anleihebedingungen festgelegt ist. Diese Anleihebedingungen sind innerhalb einer Emission stets einheitlich, um die einfache Handelbarkeit der Schuldverschreibungen sicherzustellen.
Für die Zinshöhe von Schuldverschreibungen sind vor allem zwei Faktoren entscheidend:
Auch bei der Zinshöhe bestehen aber Spielräume, die eine Anpassung der Rendite auf bestimmte Investorengruppen erlauben.
Je nach Emittent und dessen Geschäftsmodell existieren verschiedene Arten von Schuldverschreibungen wie etwa
Daneben können Schuldverschreibungen auch Eigenkapitalbezug haben, wie es bei
der Fall ist.
Der Emittent von Unternehmensanleihen ist zur Veröffentlichung eines Verkaufsprospekts nach dem Wertpapierprospektgesetz (WpPG) verpflichtet, der vor seiner Veröffentlichung durch die BaFin gebilligt werden muss. Der Verkaufsprospekt muss über die mit der Anleihe verbundenen Risiken aufklären und insgesamt richtige und vollständige Angaben enthalten.
Ein Verstoß gegen die Prospektpflicht oder das Vorliegen von Prospektfehlern birgt sehr hohe Gefahren, da der Emittent der Anleihe hierfür die Haftung übernehmen muss. Diese richtet sich grundsätzlich auf Rücknahme der emittierten Wertpapiere gegen Erstattung des Erwerbspreises. Daher ist bei der Prospekterstellung auf äußerste Sorgfalt zu achten.
WINHELLER verfügt über eine langjährige Erfahrung im Bereich der Refinanzierung durch Unternehmensanleihen. Gerne beraten wir Sie bei der Erstellung der erforderlichen Vertragsdokumentation und der Erstellung des Verkaufsprospekts. Ihre Ansprechpartnerin ist Rechtsanwältin Dr. Annette Wagemann (Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht). Sie erreichen uns am einfachsten per E-Mail (info@winheller.com) oder gerne auch telefonisch (069 76 75 77 80).